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Eine Erfolgsgeschichte aus dem Ekukhanyeni Aids-Hospiz
Am 15. April 2022 wurde Alfredo (der Name wurde geändert), ein 31-jähriger Mosambikaner, vom Osindisweni-Krankenhaus an das Ekukhanyeni Aids-Hospiz der Oakford-Dominikanerinnen überwiesen. Das war sein Glück, denn die Dominikanerinnen nahmen sich seiner an, gaben nicht auf und unterstützten ihn so, dass er vier Monate später wieder heimkehren konnte zu seiner Familie nach Mosambik.
Alfredo fand Arbeit als Baumfäller in Tongaat in KwaZulu Natal
Alfredo kommt ursprünglich aus Inhambane in Mosambik. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, eine Tochter von zehn Jahren und einen Sohn der vier Jahre alt ist. Im Februar 2022 kam Alfredo auf der Suche nach Arbeit nach Südafrika. Er fand einen Akkordjob (Gelegenheitsarbeit) als Baumfäller in Tongaat in KwaZulu Natal.
Nur ein paar Tage nachdem er mit der Arbeit begonnen hatte, stürzte bei Fällarbeiten ein Baum auf ihn. Der Vorfall ereignete sich während der Arbeitszeit und sein Arbeitgeber, ein Zulu, war bei ihm.
Bei einem Arbeitseinsatz wurde Alfredo schwer verletzt
Der Arbeitgeber war so schockiert, als er Alfredo unter dem Baum liegen sah und um Hilfe bitten hörte, dass er – starr vor Schreck - nicht reagieren konnte. Ein anderer mosambikanischer Kollege kam hinzu und fällte den Baum. So konnten sie Alfredo befreien. Er war schwer verletzt und konnte nicht mehr stehen. Er hatte kein Gefühl mehr in den Beinen und sein Rücken war gebrochen.
Sie brachten ihn ins Osindisweni-Krankenhaus. Einige Tage später wurde er in ein anderes Krankenhaus in Durban überwiesen, wo er sich einer Wirbelsäulenoperation unterzog. Nach der Operation war Alfredo von den unerträglichen Schmerzen im Rücken befreit. Doch den Ärzten war klar: Er würde nie wieder gehen können.
Alfredo wurde in das Osindisweni Krankenhaus zurücküberwiesen. Während seines Aufenthalts dort bekam er Dekubitus (Durchliegegeschwür). Die Ärzte waren der Meinung, dass sie medizinisch nichts mehr für ihn tun konnten und wollten ihn entlassen. Alfredo jedoch flehte die Ärzte an, im Krankenhaus bleiben zu können, da er keine Familie in Südafrika habe und sich daher auch niemand um ihn kümmern könne.
Im Aids-Hospiz Ekukhanyeni wurde Alfredo gepflegt und konnte wieder genesen
Ein hinzugerufener Sozialarbeiter beschloss, Alfredo an das Aids-Hospiz Ekukhanyeni zu überweisen. Dort wurde er liebevoll umsorgt, und in kurzer Zeit waren auch die Durchliegewunden verheilt. Die Physiotherapeutin besuchte ihn einmal im Monat und Alfredo erholte sich weiter. Er begann, langsam seine Beine wieder zu spüren.
Sr. Natalie macht im Aids-Hospiz Beschäftigungstherapie mit den Patienten und unterrichtet sie in Kunst und Handwerk. Alfredo war begierig darauf, alles zu lernen, was ihm angeboten wurde. Sie begannen damit, verschiedene Sterne aus Papier für den Christbaumschmuck und kleine Schachteln für Geschenke herzustellen. Er tat dies mit so viel Hingabe und Freude, dass seine Arbeit von sehr hoher Qualität war.
Aufgrund seines Unfalls und der langen Zeit im Krankenhaus und im Aids-Hospiz war jedoch sein Visum abgelaufen und Alfredo konnte es aufgrund seines körperlich beinträchtigen Zustands auch nicht selbst verlängern.
Sr. Lidia half mit, dass Alfredos Unterlagen für die Heimreise erneuert wurden
Sr. Lidia wandte sich an die Hohe Kommission des mosambikanischen Konsulats in Durban. Sie informierte die Verantwortlichen dort über Alfredos derzeitige Situation, und sie boten an, Alfredo zu besuchen. Nicht kamen nicht nur einmal, sondern dreimal. Sie erneuerten kostenlos alle seine Unterlagen für seine Rückreise nach Mosambik.
Die Oakford-Dominikanerinnen übernahmen die Kosten für den Flug zurück in seine Heimat aus dem Missionsfonds. Dies war die einzige Reisemöglichkeit für Alfredo. Die Fluggesellschaft verlangte, dass ihn jemand begleitete, da er nicht in der Lage war, sich selbst zu versorgen, und ein Mitglied des Konsulats begleitete ihn tatsächlich nach Mosambik. Die Rückreise nach Mosambik fand am 17. August 2022 statt.
Seine Familie erwartete ihn bei seiner Ankunft und war überglücklich, Alfredo wieder zu sehen.
Alfredo ist wieder daheim und unterrichtet Beschäftigungstherapie in der Schule
Die örtliche Schule, in der seine Kinder unterrichtet werden, lud ihn ein, den Schülern und Schülerinnen die in Ekukhanyeni erlernten Fertigkeiten beizubringen, was ihm eine Beschäftigung verschaffte und womit er seine Familie unterstützen kann.
Wir wissen nie, welche Auswirkungen unsere Arbeit auf das Leben der Patienten in unserem Aids-Hospiz hat. Die Geschichte von Alfredo hat uns gezeigt, wie verschlungen die Wege sind und wie sich alles fügt, wenn ein richtiges Steinchen ins Rollen kommt.