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Sr. M. Theresita Wanitschek OP mit Goldener Ehrennadel ausgezeichnet

Sr. Theresita erhielt eine Ehrenurkunde für ihre verdienstvolle Arbeit für die Heimatlandschaft Adlergebirge.

Die Verantwortlichen des „Vereins der Adlergebirgler“ zeichneten Sr. Theresita mit der Goldenen Ehrennadel des Adlergebirges 2018 aus.

Für ihre verdienstvolle Arbeit für die Heimatlandschaft Adlergebirge zeichneten die Verantwortlichen des „Vereins der Adlergebirgler“ Sr.  M. Theresita Wanitschek OP mit der Goldenen Ehrennadel des Adlergebirges 2018 aus.

Das Adlergebirge (Orlicke Hory) liegt im ehemaligen deutschen Sprachgebiet Böhmens, dem Sudetenland, ca. 180 km östlich von Prag (Hauptstadt der Tschechischen Republik). Die Heimatlandschaft Adlergebirge besteht aus den drei Heimatkreisen Oberes Adlergebirge, Grulicher Ländchen und Friesetal.

Verein zur Bewahrung des heimatlichen Schrifttums, der Sprache und des Brauchtums        

Der „Verein der Adlergebirgler“ wurde ins Leben gerufen um die Deutschen der Ostgebiete, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer seit Jahrhunderten angestammten Heimat vertrieben wurden, zu betreuen. Zwecks des Vereins mit Sitz in Waldkraiburg (Bayern) ist das heimatliche Schrifttum, die Sprache und das Brauchtum zu bewahren, die kulturelle Betreuung der Heimatvertriebenen in ihrer neuen Heimat und die Hilfe und der Austausch dieser Vertriebenen untereinander.  

Eigentlich sollte die Verleihung der Ehrennadel und der Urkunde in einem feierlichen Rahmen stattfinden. Das musste jedoch in diesem Jahr coronabedingt leider ausfallen und so erhielt Sr. Theresita diese besondere Auszeichnung per Post.

Die Verantwortlichen des Vereins würdigten mit dieser Auszeichnung Sr. Theresitas langjähriges Engagement im Verein. So gestaltete die Schwester beim 300-jährigen Jubiläum des Heimatwallfahrtsortes Muttergottesberg bei Grulich im Jahr 2000 den Dankgottesdienst mit, den Dominik Duka OP, ehemaliger Bischof des Bistums Königgrätz (heute Kardinal und Erzbischof von Prag) mit sechs Konzelebranten feierte und erstellte die Dankandacht.

Sr. Theresita hält als Ortsbetreuerin Kontakt zu den Heimatvertriebenen

Seit 2006 hält Sr. Theresita als Ortsbetreuerin für die vier Heimatgemeinden: Wichstadtl, Petersdorf, Wöllsdorf und Zöllnei Kontakt zu den ehemaligen Bewohnern dieser Gemeinden und zu den nachgeborenen Generationen. Über viele Jahre hinweg hat sie inzwischen ein umfangreiches Archiv angelegt mit Namen, Kontaktdaten, Geburts- und anderen besonderen Tagen. So erfährt die Schwester auch viele Neuigkeiten aus der ehemaligen Heimat und schreibt diese für die Zeitschrift „Mei Heemt“ auf, die vierteljährlich an die Heimatvertriebenen versendet wird und sie so über ihre ehemalige Heimat informiert. „Der Bürgermeister meiner Heimatgemeinde Wichstadl weiß es zu schätzen“, erzählt Sr. Theresita. Ihre Arbeit ist sehr zeitaufwändig aber wichtig für die Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch über Nacht ihre Häuser verlassen mussten und teilweise sehr Schlimmes erfahren haben.

Sr. Theresita wurde in Wichstadtl im Adlergebirge geboren und musste selbst schon als Zwölfjährige am 2. Juni 1945 mit ihrer Mutter innerhalb von einer halben Stunde Haus und Heimat verlassen. In der Kirche „St. Johannes der Täufer“ in ihrer Heimatgemeinde Wichstadl wurde 2018 eine Gedenktafel mit allen in den beiden Weltkriegen Gefallenen angebracht und 2019 bei einem festlichen Gottesdienst gesegnet.  

Sr. Theresita ist es ein großes Bedürfnis, dass durch den Kontakt mit den derzeitigen Bewohnern ihres Heimatortes Wichstadtl, Verbrechen und Missverständnisse der Vergangenheit durch gegenseitige Vergebung aufgearbeitet werden und dass Würde und die gegenseitige Anerkennung beider Volksgruppen ein friedvolles Zusammenleben in einem geeinten Europa ermöglichen.

Text: Sr. Theresita OP & Martina Schneider