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Künstlerische Botschaft

Das „Brotwunder“ Während einer Hungersnot bringen Engel Dominikus und seinen Gefährten Brot und Wein

Das Bildnis aus der Kirche Santa Maria della Mascarella in Bologna ist eine der ältesten Abbildungen des heiligen Dominikus. Es wurde nach der Heiligsprechung des Ordensgründers 1234 angefertigt und zeigt ihn beim Mahl mit seinen Mitbrüdern

Gebet in der Stille Die Künstlerin Schwester Liboria Menke OP hat mit dem „Brotwunder“ ihr erstes Ölbild geschaffen.

Mit Hilfe der Kunst lässt sich manchmal eine Botschaft besonders gut transportieren. Schwester Liboria Menke OP hat das Brotwunder des hl. Dominikus und seiner Brüder gemalt. Beim Betrachten des Bildes wird deutlich, wie wichtig es ist, die Gaben Gottes anzunehmen und sie weiterzugeben.

"Dominikus zu Tisch mit seinen Brüdern"

Das ist das Motto des Jubiläums, das der gesamte Dominikanerorden im Jahr 2021 feiert: den 800. Todestag des heiligen Dominikus, der am 6. August 1221 in Bologna starb und in Santa Maria della Mascarella, der Kirche der Brüdergemeinschaft dort auch seine letzte Ruhestätte fand. In dieser Kirche befindet sich auch das Bild „Tafel von Mascarella“ (rechts mittleres Foto im Ausschnitt). Es zeigt Dominikus beim gemeinsamen Mahl mit seinen Brüdern und ist das erste Bild von Dominikus, das nach der Heiligsprechung des Ordensgründers entstand.

Fest verwurzelt in den Worten der Heiligen Schrift

So war die Haltung von Dominikus: fest verwurzelt in den Worten der Heiligen Schrift und der Feier der Eucharistie, daraus die gemeinsame Sendung aller Mitglieder des Ordens, den Menschen das Brot des Wortes, der Wahrheit, Liebe und Fürsorge Gottes zu bringen.

Eine Überlieferung macht das tiefe, innige Verhältnis des hl. Dominikus und seiner Brüder zu Gott deutlich: Eine Hungersnot war ausgebrochen, auch Dominikus und seine Gefährten hatten kein Brot mehr zu essen. Da kamen Engel und brachten der Gemeinschaft Brot und Wein.

Gott ist es, dem wir alle Gaben verdanken

Das „Brotwunder“ brachte Schwester Liboria Menke OP von den Oakford-Dominikanerinnen ins Bild. Bemerkenswert die Haltung der Hände: Die gebenden Hände Gottes, dargestellt durch die Engel, die empfangenden Hände der Brüder, die segnende Hand des Tisch- bzw. Ordensvaters Dominikus. Dann der ehrfurchtsvolle Blick auf Brot und Wein, der dankbare Blick nach oben.

Gott ist es, dem wir alle Gaben verdanken, er stiftet und fördert echte Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Daraus ergibt sich die Aufgabe, die Sendung jedes Mitglieds des Predigerordens und der jeweiligen ganzen Gemeinschaft: die Gaben Gottes anzunehmen, zu ehren, aus ihnen zu leben und sie weiterzugeben.

Das „Wir“ ist wichtig, nicht so sehr das „Ich“

Gerade in diesen schweren Zeiten der Pandemie müssen wir immer daran denken: Das „Wir“ ist wichtig, nicht so sehr das „Ich“; wenn jeder zuerst an den anderen denkt, zu ihm steht und ihm hilft mit dem, was er hat, dann kommt keiner zu kurz. Schwester Liboria malte dieses Bild in Südafrika in Greytown Ende der 1950er /Anfang der 1960er-Jahre. Es war ihr erstes Ölbild. Wichtig war ihr, die Stimmung einzufangen. Die  „Tafel von Mascarella“ kannte sie dabei nicht.

Über Oakford kam das Bild nach Bedfordview zum Generalat und hängt jetzt im Speisezimmer der Kongregationsleitung in Benoni, Südafrika.